Seit Jahren setze ich mich, auch gemeinsam mit meiner Ulmer Gemeinderatsfraktion für einen direkten Zugang zum Bahnsteig A, dem „Gleis 1“, ein – die Bahnkunden könnten „über die bayrischen Gleise“ südlich vom Bahnhofsgebäude direkt auf den Bahnsteig gelangen. Deswegen habe ich nun an Bahnvorstand Ronald Pofalla geschrieben:
Direkter südlicher Zugang zum Bahnsteig A im Ulmer Hbf
Sehr geehrter Herr Pofalla,
vor über zwei Jahren war ich mit dem damaligen SPD-Fraktionsvorsitzenden Claus Schmiedel wegen des Bahnhalts Merklingen bei Ihnen im Bahntower in
Berlin. Dieses Projekt wird nun ja realisiert, unser Besuch hat sicher auch ein wenig dazu beigetragen.
In der Hoffnung, dass Sie auch hier für eine Lösung sorgen können, wende ich mich heute mit einem wesentlich unbedeutenderen Thema „Südlicher Zugang zum Bahnsteig A im Ulmer Hauptbahnhof“ an Sie. Die Bauverwaltung der Stadt Ulm, aber auch ich selbst sprechen seit Jahren erfolglos mit der Deutschen Bahn über dieses Thema.
Wie Sie vielleicht wissen, wird vor dem Ulmer Hauptbahnhof gerade durch die PBG, eine 100% Tochtergesellschaft der Stadt Ulm, eine große Tiefgarage gebaut. Dadurch kommt es zu längeren Umwegen insbesondere für Fußgänger, die aus dem Süden z. B. vom ZOB zum Ulmer Hbf. kommen.
Im Norden des Bahnhofs ist ein direkter Zugang vom öffentlichen Straßenraum zum Bahnsteig 1 möglich. Im Süden ist dieser Zugang wegen eines Zauns und wegen eines geringen Höhenunterschieds nicht möglich.
Seit Jahren wird nun von mir und anderen vorgeschlagen, diesen Zaun zu öffnen und eine fußläufige Verbindung zum Bahnsteig A herzustellen. Diese Verbindung kann während der Bauzeit der Tiefgarage als Provisorium ausgeführt werden und später bei der endgültigen Neuordnung der Wegebeziehungen um den Ulmer Hbf. dann dauerhaft angelegt werden.
Die Einrichtung dieser etwa 15 m langen und max. 2 m breiten Wegeverbindung wurde seitens der Deutschen Bahn in den letzten Jahren mit den unterschiedlichsten Begründungen abgelehnt. Einmal teilte man uns mit, es sei dafür ein Freistellungsverfahren nach dem Allgemeinen Eisenbahngesetz notwendig, dann teilte man mit es müsse ein Prellbock verlegt werden, die jüngste Aussage gipfelte darin, dass man hier eine Untersuchung für mindestens 10.000 Euro in Auftrag geben müsse und das alles frühestens in drei Jahren möglich sei.
Meiner Einschätzung nach geht es bei der ablehnenden Haltung der Bahn in Wirklichkeit darum, möglichst alle Kunden, in der Hoffnung, dass diese dort einkaufen, durch die sowieso schon sehr beengte Bahnhofshalle zu schleusen. Ich möchte Sie also bitten, in Ihrem Haus darauf hinzuwirken, dass seitens der Bahn hier an einer konstruktiven Lösung des Problems gearbeitet wird. Dieser direkte Zugang zu Gleis A würde täglich einer Vielzahl von Kunden einen großen baustellenbedingten Umweg ersparen.
Mit den besten Grüßen
Martin Rivoir MdL