Der SPD-Landtagsabgeordnete Martin Rivoir kritisiert Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann, die den Schulversuch „Grundschule ohne Noten“, an dem auch die Regenbogen-Schule in Ulm teilnimmt, beendet. In der Antwort der Kultusministerin auf eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion wird deutlich, dass sich 9 von den 10 Schulen für eine Weiterführung des Schulversuchs aussprechen. „Die betroffenen Schulen sind ganz offensichtlich anderer Meinung als die Kultusministerin, warum sonst würden sie den Versuch und den damit verbundenen Mehraufwand nicht mit so überwältigender Mehrheit weiterführen wollen?“, so Martin Rivoir.
Die positiven Rückmeldungen der am Schulversuch beteiligten Schulen scheinen die CDU-Kultusministerin allerdings überhaupt nicht zu interessieren. „Frau Eisenmann hat bildungspolitisch schon längst den Rückwärtsgang eingelegt und da passen Ziffernoten wohl besser ins Bild als eine differenzierte Leistungsrückmeldung“, kritisiert Martin Rivoir deren Voreingenommenheit.
Fest steht: Der Schulversuch wurde ohne angemessene Evaluierung beendet. Und leider weigert sich die Ministerin trotz Bitten von vielen Seiten, diese nun im Nachhinein doch noch vorzunehmen. Martin Rivoir fordert deshalb die Landesregierung auf, die Ergebnisse aus dem Schulversuch strukturiert zu erheben. „Es spricht nichts dagegen, die Schulleitungen, Lehrkräfte, Eltern und Schülerinnen und Schüler zu ihren Erfahrungen zu befragen und diese Informationen anderen Schulen zugänglich zu machen“, so Rivoir. Es müssten ja nicht gleich alle Grundschulen auf Noten verzichten, aber den Schulversuch und alles Wissen einfach stillschweigend zu begraben, sei ein fataler Fehler. „Von den Erfahrungen anderer zu lernen, ist die Grundlage für Fortschritt“, mahnt der Abgeordnete Martin Rivoir.