Rivoir: Ministerium wirft Nebelkerzen, denn der in Aussicht gestellte RE-Halt betrifft nicht den Zug, der nach dem Willen der Region in Erbach halten soll
Stellungnahme des Landtagsabgeordneten Martin Rivoir zur aktuellen Diskussion zum RE-Halt in Erbach:
1) Das Ministerium wirft Nebelkerzen: Bei dem in der Antwort auf meine Anfrage beschriebenen RE-Halt in Erbach handelt es sich NICHT um den RE-Zug, den die Stadt Erbach und der Alb-Donau-Kreis (ADK) seit ca. 2007 fordern. Dieser jetzt vom Ministerium benannte RE verkehrt ab 2025 von Ulm nach Friedrichshafen und später vielleicht mal weiter nach Basel. Erbach und der ADK wollen aber die umsteigefreie Verbindung über Ulm, die Neubaustrecke und den Flughafen nach Stuttgart. Dieser RE von Friedrichshafen nach Stuttgart soll auch nach 2025 nicht in Erbach halten. Nach meinem Dafürhalten ist die Antwort des Ministeriums in gewisser Weise auch ein Wortbruch, denn bei den Diskussionen um den Bahnhalt in Merklingen wurde immer versichert, dass die Haltezeit dort keinen negativen Einfluss auf den zweiten RE-Halt in Erbach haben wird. Erbach und der südliche Alb-Donau-Kreis brauchen die Anbindung an den RE Richtung Süden und Richtung Norden.
2) Wenn das Ministerium den RE-Halt in Erbach wirklich wolle, dann hätte man schon vor Jahren die entsprechenden Untersuchungen veranlassen können. Hinter vorgehaltener Hand bekommt man im Verkehrsministerium gesagt, dass ein RE-Halt in Erbach nicht notwendig sei, weil man doch mit der Regionalbahn nach Ulm fahren und dort umsteigen könne.
3) Mit großem Respekt betrachte ich die Fantasie des grünen Mitbewerbers, wenn er behauptet, dass der nicht realisierte RE-Halt in Erbach mit der Realisierung von Stuttgart 21 zu tun hätte. Auf diese Idee muss man erst mal kommen. Ohne das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm würden wir gar nicht über einen solchen Bahnhalt in Erbach reden, denn ohne Bahnprojekt wäre die Südbahn noch lange nicht elektrifiziert. Im Übrigen bin ich auch deswegen etwas irritiert, weil der grüne Mitbewerber offensichtlich meine Einschätzung teilt, dass des keinen RE-Halt in Erbach gibt, er nur einen anderen Schuldigen benennt. Nach meinem Dafürhalten lösen wir das Erbach-Problem nur durch gemeinsames Auftreten in Stuttgart ohne dabei durch die parteipolitische Brille zu schauen.