Martin Rivoir, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender und verkehrspolitischer Sprecher, zu der geplanten Sperrung des S-Bahn-Halts am Stuttgarter Flughafen:
„Es ist zu einfach und zu billig, nach Bekanntwerden der notwendigen einjährigen Schließung des S-Bahnhofes am Flughafen der Bahn die Schuld einfach in die Schuhe zu schieben. Wir müssen wohl doch einmal daran erinnern, wer die treibenden Kräfte bei den Zeitverzögerungen rund um die Planung des Flughafenbahnhofs waren. Der grüne Verkehrsminister Winfried Hermann und die grüne Staatsrätin Gisela Erler haben 2012 im Bürgerbeteiligungsverfahren ‚Filder-Dialog 21‘ zwar die Mehrheit für die damals von ihnen favorisierte Gäubahnvariante finden können, stießen dabei aber nicht auf die notwendige Zustimmung der S21-Projektpartner. Viel Zeit ging dabei verloren. Nach großem Hin und Her einigten sich die Partner dann erst 2015 auf die Variante eines dritten Gleises am Flughafenbahnhof. Dass dieser Kompromiss aus unserer Sicht schon damals keine besonders gute Lösung darstellte, wird heute angesichts der drohenden Stilllegung des S-Bahn-Anschlusses am Stuttgarter Flughafen bestätigt. Es zeigt sich, dass Bauen während des laufenden Betriebs einfach schwieriger und auch teurer ist.
Verkehrsminister Winfried Hermann soll endlich aufhören, über Kostensteigerungen und Zeitverzögerungen zu jammern, die er teilweise selbst verschuldet hat. Er muss nun dafür sorgen, dass es wirklich zu einem provisorischen S-Bahnhof vor der Baustelle kommt und entsprechend ausreichend Shuttlebusse zur Verfügung gestellt werden, um diesen Engpass komfortabel zu überbrücken. Im Übrigen sollte alles daran gesetzt werden, dass die U6 bis zum Flughafen fertig gestellt wird, bevor die S-Bahn gesperrt wird.“