Verkehrsexperte Martin Rivoir: „Hermann muss dem Bund endlich ein Angebot für eine gemeinsame Finanzierung machen.“
Der SPD-Verkehrsexperte Martin Rivoir hat Verkehrsminister Hermann aufgefordert, angesichts des sich wegen des Baufortschritts an der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm schließenden Zeitfensters dem Bund endlich ein Angebot zur gemeinsamen Finanzierung der großen Wendlinger Kurve zu machen. „Angesichts von über 3 Mrd. Euro zusätzlicher Regionalisierungsmittel in den Kassen des Landes in den kommenden Jahren muss sich Minister Hermann endlich bewegen“, forderte Rivoir.
Es kann nach Ansicht des SPD-Verkehrsexperten nicht sein, dass sich Bund und Land so lange den Schwarzen Peter zuschieben, bis die Chance für den Bau der großen Wendlinger Kurve verpasst ist. „Hier droht ein allgemeines Politikversagen“, warnte Rivoir. Gefordert ist für ihn auch Tübingens Oberbürgermeister Palmer, der schließlich mit seiner IC-Verbindung und einem wachsenden Angebot an Regionalverkehren in ganz erheblichem Maße von diesem Ausbau profitieren würde. „Es ist ein Unding, dass Palmer jahrelang gegen Stuttgart 21 kämpft, das für seine Stadt zahlreiche Vorteile bringt, und er sich, sobald es konkret wird – vielleicht für Tübingen auch in finanzieller Hinsicht – in die Büsche schlägt“, kritisierte Rivoir. Bis zum Ende der Sommerpause muss für den Ulmer Landtagsabgeordneten eine Lösung her. „Sonst verpassen wir hier eine große Chance für Tübingen, Reutlingen und das gesamte Albvorland“, sagte Rivoir.
Die große Wendlinger Kurve würde die Neubaustrecke zweigleisig und kreuzungsfrei mit der Strecke nach Tübingen verbinden. Bislang ist sie nur eingleisig geplant. Die Mehrkosten für die große Variante sollen sich auf rund 75 Millionen Euro belaufen.