Die Poserszene in Ulm sorgt an verschiedenen Stellen für großen Unmut. Nach den Problemen in der Innenstadt auf der Neuen Straße, der Frauenstraße und der Gasse „Am Lederhof“ sowie dem Touristenbusparkplatz ist der Parkplatz in der Steingasse ein aktueller Hotspot. Deswegen habe ich heute an den Innenminister geschrieben:
Poser-Szene in Ulm
Sehr geehrter Herr Minister,
seit Jahren entwickelt sich die sogenannte Poser-Szene in Ulm zu einem handfesten Ärgernis. Tempobeschränkungen werden nicht akzeptiert, laute Musik und Auspuffgeräusche sind weitere Begleiterscheinungen dieses unnützen Herumfahrens. Pikanterweise führt die Hauptstrecke dieses Autorundkurses direkt am Neuen Bau, also am Polizeipräsidium Ulm vorbei. Man hat das Gefühl, dass sich die Polizei hier auf der Nase herumtanzen lässt.
Zwar gibt es immer wieder Kontrollen, diese sind aber wohl personell nicht ausreichend ausgestattet. Jedenfalls ist kein nachhaltiger Effekt einer Rückdrängung dieser Szene zu erkennen.
Neustes Beispiel ist die Belästigung von Anwohnerinnen und Anwohner eines innerstädtischen Parkplatzes, der eigentlich nachts für den öffentlichen Verkehr gesperrt ist. Hier hat sich ein lautstarker Treffpunkt der Szene entwickelt, die entsprechenden Fahrverbote werden einfach ignoriert. Zum Motorenlärm kommt die laute Musik und die Verschmutzung durch Imbissmüll. Parallel zur Rennstrecke Neue Straße leidet auch die Gasse Am Lederhof, die als verkehrsberuhigte Zone von Posern zügig durchfahren wird, um sich auf dem Touristenbusparkplatz zu versammeln. Die betroffene Anwohnerschaft fragt sich, ob hier der Rechtsstaat durch die Polizei durchgesetzt wird oder ob man vor dieser Szene an diesen Orten kapituliert.
Sehr geehrter Herr Minister, ich bitte Sie dringend, sich dieses Problems anzunehmen. Nach dem absehbaren Wegfall der Ausgangssperre und bei wärmeren Temperaturen wird dieses Problem gewaltig anwachsen, deshalb ist bereits jetzt dringender Handlungsbedarf.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Rivoir MdL