Seit Jahrhunderten steht der Metzgerturm als Teil der Ulmer Stadtmauer. Aber wer von den derzeit lebenden Ulmern war schon mal drin? Seit letztem Sommer haben wir das tolle Fluggerät „Birdly“, das dem Menschen einen vogelartigen Flug über das Ulm von 1890 bietet. Nur bis zum Jahresende ist der Betrieb vorgesehen. Deswegen habe ich im Namen meiner Fraktion beim OB beantragt:
Historie im Metzgerturm
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
der Ulmer Metzgerturm, fast so schief wie der Glockenturm in Pisa, Teil der mittelalterlichen Stadtmauer und unverzichtbar für das vielgelobte Panorama von der Neu-Ulmer Donauseite aus, wird täglich von zahlreichen Touristengruppen besucht. Sie sind fasziniert von der Neigung des Turmes und der Sage von den Ulmer Metzgern, derentwegen er angeblich so schief wurde. Doch kaum jemand kennt das Innere des Metzgerturms. Selbst die wenigsten Ulmer kennen das Innere des mittelalterlichen Baus. Wir beantragen deshalb, den Metzgerturm für die Öffentlichkeit zu öffnen und erlebbar zu machen.
Eine mögliche Nutzung des Metzgerturms könnte der einzigartige „Birdly“ sein. Durch einen wunderbaren Glücksfall und großes Mäzenatentum hat Ulm diese Virtual Reality bekommen, der weltweit seinesgleichen sucht. Zwar stehen es einige andere solcher Fluggeräte auch in anderen europäischen Ländern, aber die Programmierung des Fluggeräts mit den dreidimensionalen historischen Gebäuden der eigenen Stadt gibt es kein zweites Mal. Der Gemeinderat hat die Kosten für das Projekt bis zum Jahresende genehmigt, aber es wäre ein herber Verlust, wenn „Birdly“ danach der Stadt verloren ginge. Ulm sollte sich diese digitale Attraktion bewahren und weiterhin den VR-Vogel fliegen lassen. Die Programmierung des „Birdly“ sollte noch ausgebaut werden und auch die mittelalterliche Stadt mit der geschlossenen Stadtmauer und dem Münster im Rohbau erlebbar machen. Wir beantragen, dass die Stadt das Fluggerät kauft bzw. ein neues erwirbt.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Rivoir MdL
Stadtrat